Auto-Tune KMN Gang T-Pain Drake

Auto-Tune Tutorial


Antares Auto-Tune ist aus der professionellen Bearbeitung von Gesang sowie von Instrumenten nicht mehr wegzudenken. Und kaum ein Plugin ist so umstritten. Die Einen lieben es und die Anderen hassen es. Man kann den Effekt subtil einsetzen oder in typischer Cher Autotune Effekt Manier. 

Die Tonhöhenbearbeitungssoftware beinhaltet viele Parameter, die man erst einmal verstehen muss. Dazu dient dieses Tutorial. Hier sollen die einzelnen Einstellungsmöglichkeiten erklärt werden.

Auto-Tune einstellen

Zunächst einmal unterteilt sich Auto-Tune vier grobe Sektionen:

  • Input Einstellungen
  • Pitch Correction Control
  • Create Vibrato
  • MIDI

Wer keine Lust auf lesen hat, kann sich auch das Video anschauen, indem ich jeden Parameter erkläre.

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Input Einstellungen

Bei den Auto-Tune Input Einstellungen legt man zunächst einmal fest, um was für ein Audiomaterial es sich handelt.

Input Type

Hier wird eingestellt, um welche Stimmlage es sich handelt. Dadurch kann das Plugin das zu bearbeitende Audiosignal besser identifizieren. Zur Auswahl stehen:

  • Soprano
  • Alto/Tenor
  • Low Male
  • Bass
  • Instrument

Je nach Stimmlage des Sängers stellt man diese ein. Soprano steht dabei für eine hohe Frauenstimme. Alto/Tenor für eine tiefe Frauenstimme bzw. Männerstimme und Low Male für eine tiefe Frauenstimme. Bei Instrumenten kann zwischen Bass und allgemeiner Instrumenten Einstellung gewählt werden.

Auto-Tune Key einstellen

Auto-Tune Tonleiter einstellen

Tracking

Beim Tracking kann man dem Programm sagen, ob es sich um übersprochene oder saubere Aufnahmen handelt. Übersprechungen können zum Beispiel bei Liveaufnahmen vorkommen. Kritisch können allgemein geflüsterte bzw. rauschende Signale sein. Diese können von Autotune schlecht interpretiert werden.

Um diese trotzdem besser analysieren zu können, hat man die Wahl zwischen einer relaxed und einer choosey Einstellung. Den Wert kann man zwischen 0 und 100 festlegen.  Umso „rauschender“ das Signal ist, desto mehr sollte man den Potie nach rechts stellen.

Bei normalen Gesangsaufnahmen ohne Hintergrundgeräusch kann man diesen Parameter ignorieren!

Key / Scale

Unter diesem Punkt kann die Tonleiter eingestellt werden. Unter Scale kann man zwischen 29 Tonleitern wählen.

  • Major
  • Minor
  • Ling Lun
  • Greek chr
  • Indian
  • Arabic
  • usw.

Die Tonleiter muss unbedingt richtig eingestellt sein. Andernfalls kommt es zu Fehlern bei der Bearbeitung. Das Plugin kann die Zieltöne nicht automatisch erkennen, sondern man muss diese eben zuordnen.

Scale Detune

Falls das Instrumental oder die restlichen Instrumente eines Songs abweichend von der westlichen Tonstimmung von 440 Hz kann das unter Scale Detune angepasst werden. In den meisten Fällen sollte die Stimmung des Kammertons auf 440 Hz stimmen.

Pitch Correction Control (Auto-Tune Effekt)

Wer Auto-Tune zum Klingen bringen möchte, der sollte sich vor allem mit der Pitch Correction Control Sektion beschäftigen. Dabei ist es egal, ob der präsente Autontune Effekt a la Cher oder T-Pain gewünscht ist oder eine subtile im Hintergrund arbeitende Tonhöhenkorrektur.

Autotune Effekt einstellen

Auto-Tune Pitch Correction Control

Retune Speed

Neben der Tonleitereinstellung ist Retune Speed wohl der wichtigste Parameter innerhalb des Plugins. Mit diesem kann man die Geschwindigkeit festlegen, in der Auto-Tune die verfehlte Note tunen soll. Die Eingabe findet in Millisekunden statt.

Eine schnelle Eingabe von unterhalb 10 ms führt zu einem klassischen Auto-Tune Effekt. Für eine natürliche Tonhöhenkorrektur empfiehlt sich eine Einstellung um die 50 ms.

Correction Style

Mit dem Correction Style kann man die Toleranz für die Tonhöhenkorrektur einstellen. Eine „Classic“ Einstellung von 0 hat zur Folge, dass die verfehlte Tönen hart auf das Raster gezogen werden. Darunter leidet die Natürlichkeit des Klangs. Dieser Effekt kann aber gewünscht sein, wenn man den typisch synthetischen Autotune Effekt erzielen möchte.

Für eine natürlichere Tönhöhenkorrektur bietet sich eine mittlere Einstellung auf Flex-Tune an. Dadurch gleiten die Töne geschmeidiger auf die Zielnote bzw. werden nicht zu 100% auf das Raster quantisiert.

Humanize

Auto-Tune verarbeitet lange und kurze Note unterschiedlich. Das hat zur Folge, dass kurze Noten bei langsamer Retune Speed nicht berücksichtig werden und lange Noten bei kurzer Retune Speed eventuell zu stark bearbeitet werden. Mit der Humanize Funktion kann das Problem gelöst werden. Umso höher die Einstellung des Parameters ist, desto höher wird die Retune Speed für lange Töne. Der Parameter dient somit dazu, einen natürlichen Klang zu erzeugen.

Vibrato

Mit diesem Potie kann man bestehendes Vibrato einschränken und verstärken. Nach links wird das Vibrato minimiert. Gerade bei ungeübten Sängern kann die Verringerung des Vibratos zu einem angenehmeren Klang verhelfen. Im Unterschied zu den anderen Parametern aus dieser Sektion steht dieser nicht im direkten Verhältnis zueinander. Das bedeutet, dass die Einstellung des Vibratos keinen anderen Parameter wie Retune Speed usw. beeinflusst.

Targeting ignores Vibrato

Diese Parameter kann man nur an oder ausschalten. Mit dem Einschalten dieser Funktion wird das Vibrato eines Tons nicht separat getuned, sondern orientiert sich an der eigentlichen Note. Das kann wiederum zu einem natürlichen Klang verhelfen.

Create Vibrato

Mit Antares Auto-Tune kann ein  künstliches Vibrato hinzugefügt werden. Wichtig zu wissen ist, dass die folgenden Einstellungen unwirksam werden, wenn man eine Retune Speed von 0 einstellt!

Autotune richtig einstellen

Autotune Vibrato Effekt

Shape

Das Wichtigste zuerst. Wenn keine Wellenform angewählt wird, gibt es auch kein künstliches Vibrato. Zur Auswahl stehen drei Wellenformen.

  • Sinus
  • Sqaure / Rechteck
  • Sawtooth / Sägezahn

Sinus

Bei einer Sinuswelle wechselt die Welle gleichmäßig und weich von dem minimalen in den maximalen Zustand. Wer das künstliche Vibrato möglichst natürlich halten will, sollte sich dieser Einstellung bedienen.

Square

Im Unterschied zu der Sinuswelle wechselt der Zustand nicht gleichmäßig, sondern er springt direkt von dem maximalen Zustand in den minmalen und erreicht dabei im Vergleich zur Sinuswelle nur 50% der Leistung.

Sawtooth

Die Sägezahnwelle steigt steil vom minimalen auf den maximalen Zustand an und fällt dann abrupt auf den minimalen zurück.

Rate

Die Rate bestimmt in welcher Geschwindigkeit die ausgewählte Welle schwingt.

Variation

Mit der Variation kann das Vibrato natürlicher gemacht werden. Dieser Parameter steht in direkter Abhängigkeit zu der Rate. Durch das Einstellen der Variation wird die Rate zufällig verschoben. Umso höher dieser Wert eingestellt ist, desto variantenreicher wird der Zufallsmechanismus.

Onset Delay / Onset Rate

Die Parameter werden addiert und beschreiben wie lang und wann das Vibrato einsetzen soll.

Mit dem Onset Delay legt man fest, ab wann das künstliche Vibrato beginnen soll, nachdem der Ton begonnen hat. Diese Einstellung wird in Millisekunden definiert.

Pitch Amount

Damit kann man die Tonhöhenabweichung einstellen. Der Wert wird in Cents angegeben. 100 Cents sind ein Halbton. Wenn man zum Beispiel 100 auswählt, schwingt das Vibrato einen halben Ton nach und nach unten.

Amplitude Amount

Dieser Wert regelt die Lautstärkeunterschiede innerhalb des künstlichen Vibratos. Für realistische Vibratos sollte der Wert kleiner als der Pitch Amount sein.

Formant Amount

Der Formant Amount ändert die Klangfarbe des Vibratos.

Klassischen Autotune Effekt einstellen

Wir bereits erwähnt wird der klassische Autotune Effekt mit der Retune Speed eingestellt. Wichtig ist die richtig eingestellte Tonleiter! Der Correction Style sollte auf 0 sein.

  • Retune Speed: kleiner als 10
  • Correction Style: 0
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Comments 2

  1. Pingback: Gesang und Rap Vocals doppeln ohne Aufnahme!

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