Das wichtigste Element des Mixes ist die Stimme. Um diese präsent und fett zu machen, braucht ihr einen Equalizer und einen Kompressor!
Kompressor-Einstellungen für die Stimme
- Attack: Diese sollte einen mittleren Wert haben und bei circa 20-40 ms liegen. Dadurch können vor allem Konsonanten uneingeschränkt den Kompressor durchlaufen. Das sorgt für eine gute Verständlichkeit.
- Release: Für präsente, fette „in your face“ Vocals benötigt ihr eine möglichst kurze Release-Zeit. Zusätzlich dazu bekommen Gesang und Rap durch diese Einstellung mehr Energie.
- Threshold: Dieser Parameter beschreibt den Schwellwert ab dem Kompressor eingreift. Also achtet darauf, dass ihr diesen anpasst. Ein niedriger Threshold kann sich negativ auf die Kompression auswirken, da das komplette Material komprimiert wird und nicht nur die Pegelspitzen. Das sorgt für lebloses Material. Ein zu hoher Threshold kann umgekehrt dafür sorgen, dass der Kompressor gar nicht komprimiert.
- Ratio: Meine Empfehlung ist eine klassische 4:1 Ratio. Das bedeutet, dass das Audiosignal nach Überschreiten des Thresholds viermal leiser gemacht wird. Dadurch wird das gesamte Material zusammengepresst. Also übertreibt diese Einstellung nicht. Sonst kann das Material schnell unnatürlich klingen.
- Output: Um diesen Pegelverlust (in diesem Fall schaut auf den Parameter „Gain-Reduction“) aufzuholen, solltet ihr den die Ausgangslautstärke anpassen.
- Gain-Reduction: Diese müsst ihr nicht einstellen. Sie resultiert aus den Einstellungen, die ihr vornehmt. Die angezeigte Pegelreduktion ist aber ein guter Indikator dafür, ob ihr es mit der Kompression übertreibt oder der Kompressor überhaupt arbeitet. Ich würde bei der Hauptstimme von einer Gain-Reduction von mehr als -10 dB abraten. Durch die Reduktion des Pegels werden Schmatzer, Atmer oder sonstige Geräusche präsenter. Diese sollte man per Hand entweder rausschneiden oder zumindest mit Lautstärkeautomationen leiser machen.
Meine Kompressor-Einstellungen solltet ihr nicht einfach eins zu eins übernehmen. Sie sind ein guter Startwert. Probiert andere Varianten der Einstellungen aus und hört wie sich die Stimmen verändern. Verändert zum Beispiel mal die Release von ganz kurz auf ganz lang. Ihr werdet merken, dass die Vocals mit zunehmend längerer Release mehr und mehr in den Hintergrund verschwinden.
Das klingt im ersten Moment alles sehr komplex. Genau aus diesem Grund habe ich ein Video gemacht indem ich noch mal genau zeige, wie ich vorgehe.
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