Equalizer beim Vocal-Mixing

5 Equalizer Tipps beim Vocal-Mixing


Der Equalizer (kurz: EQ) ist neben dem Kompressor wohl das wichtigste Tool beim Mixen eines Songs. Welche Frequenzen bei einer Gesangsaufnahme angehoben oder abgesenkt werden sollten, um die nötige Klarheit und Brillianz zu bekommen, zeige ich euch in diesem Artikel.

Low-Cut Equalizer

Lösche, wenn nicht schon bei der Aufnahme, die tiefen Frequenzen der Hauptstimme mit einem Low-Cut. Bei Männern sollte man den Low-Cut zwischen 80 Hz und 100 Hz setzen. Bei Frauen kann die Hauptstimme zwischen 120 Hz und 150 Hz beschnitten werden. Der Low-Cut ist der erste Schritt zu einem sauberen und definierten Klangbild. Dadurch können zum Beispiel auch tieffrequente Hintergrundgeräusche minimiert werden.

Low-Shelf Equalizer

Der Nahbesprechungseffekt ist eine wunderbare Sache um Intimität und Wärme zu erzeugen. Allerdings kann dieses Stimmvolumen im Mix oft stören. Bei modernen Pop und EDM Produktionen werden deshalb oft Low-Shelfs mit circa 4 dB bis 300-400 Hz gesetzt. Durch das Absenken dieser Frequenzen rücken höhere Frequenzen in den Vordergrund, was für mehr Brillanz sorgen kann.

Bei Backing-Vocals kann der Low-Shelf auch höher eingestellt werden. Es ist nicht unüblich diese bis 1 kHz mit deutlich mehr als 4 dB abzusenken. Dadurch wird der Mix nicht überladen, aber der Vocal-Mix klingt trotzdem voll und die Hauptstimme behält seine Präsenz.

Equalizeranhebung zwischen 2-4 kHz

Falls die Stimme nicht richtig im Mix sitzt, solltet ihr es mal mit dem Anheben von 2-4 kHz probieren. In diesem Frequenzbereich liegt der Hauptbereich der Sprachverständlichkeit. Die Anhebung sollte nicht mehr als 4 dB betragen. Natürlich kann man das nie pauschal sagen, aber falls es mehr dB bedarf, checkt unbedingt, ob andere Signale zu laut sind und macht diese leiser oder senkt sie in diesem Bereich mit einem Equalizer ab. Der Q-Faktor kann zwischen 4 und 8 liegen. Somit hebt ihr das Signal etwas breitbandiger an.

Pre-De-Essing mit dem EQ

Abgesehen von dem De-Esser macht es vorher schon Sinn auf diese scharfen S-Laute zu reagieren. Hier sollte ihr schmalbandig eine Störfrequenz zwischen 5 und 7 kHz circa 3 bis 4 dB absenken. Dadurch muss der De-Esser nicht so stark in das Material eingreifen. Das kann von Vorteil sein, da diese Plugins das Audiosignal schnell unnatürlich klingen lassen können.

Air Band – High-Shelf Equalizer

Natürlich geht da nichts über den Maag 4 EQ, bei dem ihr diesen grandiosen Effekt mit einer einziger Einstellung erzielt. Dieser Equalizer hat wahrscheinlich schon jeden bekannten Musiker mehr “Air” eingehaucht.

Allerdings könnt ihr diesen Effekt emulieren, indem ihr einen High-Shelf einsetzt und die Gesangsspur damit ab ungefähr 10 kHz anhebt. Bei brillanten Aufnahmen, die schon sehr höhenlastig sind, sollte man allerdings aufpassen. Dort setze ich oft erst ab 15 kHz an, um dem Material einen extra Boost zu geben.

Allgemein solltet ihr mit dem Equalizer Frequenzen absenken! So rum ist es meist schwerer. Allerdings führt ständiges Anheben dazu, dass ihr den Gesamtmix zu viel Raum nehmt. Das kann man sich so vorstellen, als würde man ständig Wasser in ein halb volles Glas füllen. Irgendwann schwappt es über. Deshalb sollte man versuchen, ein gutes Gleichgewicht herzustellen.

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